Prof. Katharina Riehn, Department Ökotrophologie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg:

Miesmuscheln sind nur dann genießbar, wenn sie lebend zum Verbraucher kommen. Eindeutig erkennbar wird dies aber erst durch das Kochen. Um sich zu schützen und ihre Schale geschlossen zu halten, spannt die Muschel ihren Schließmuskel an. Der Tod im kochenden Wasser lässt den Muskel erschlaffen und die Muschel öffnet sich. Das ist anders, wenn die Miesmuschel schon vorher tot war: in diesem Fall befindet sie sich bereits in Totenstarre und der Muskel ist nicht mehr entspannungsfähig. Folglich bleibt die Muschel zu. Dann sollte man sie nicht mehr essen, denn im Prozess der Verwesung können Giftstoffe freigesetzt werden, die auch durch Hitze nicht unschädlich gemacht werden.