Jürgen Lorenz, Professor für Humanbiologie an der HAW:

Das in Senf, Meerrettich und Wasabi enthaltene Allyl-Senföl erregt unsere Schmerzrezeptoren. Über die Mund-Nase-Verbindung oder über den Duftstrom gelangt das flüchtige Öl an die Schmerzrezeptoren der Nasenschleimhaut. Das unangenehme Gefühl hält aber nur kurz an, da die Atemluft die Wirkung schnell abmildert. Der scharfmachende Wirkstoff von Chilischoten ist ein anderer, nämlich Capsaicin. Da Capsaicin nicht flüchtig ist, gelangt es normalerweise nicht in die Nase, sondern erregt an der Zungen- und Wangenschleimhaut jene Schmerzrezeptoren, die auch auf Hitze reagieren. Der Reiz ist so stark, dass wir die Auswirkungen auch Minuten nach dem Essen von Chili noch als schmerzende Hitze wahrnehmen.