Göttingen. Viele Anwohner der Tide-Elbe zwischen Geesthacht und Cuxhaven begrüßen es, wenn verbaute Flussufer wieder naturnäher gestaltet würden, solange dies nicht mit dem Hochwasserschutz oder der Schifffahrt kollidiert. Das zeigt eine Erhebung der Universität Göttingen. Ihr Forschungsprojekt „ElbService“, das die Göttinger zusammen mit der Uni Kiel und der Bundesanstalt für Gewässerkunde betreiben, will die Anwohner stärker in die Gestaltung der Ufer einbeziehen.

„Im Herbst haben wir in einer Pilotstudie 600 Haushalte aus verschiedenen Elbgemeinden angeschrieben und ihnen typische Projektvarianten wie den Rückbau von Steinschüttungen mit abgeflachten Ufern vorgestellt. Wir haben sie auch befragt, ob sie bereit wären, für solche Maßnahmen Geld zu zahlen“, sagt Projektleiter Dr. Jan Barkmann. Nach vorläufigen Ergebnissen schätzten die Menschen naturnahe Ufer für ihre Freizeit und als Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen. Die Haushalte seien bereit, sich an der Renaturierung mit jährlichen Beiträgen in der Größenordnung von 50 Cent bis einem Euro zu beteiligen.

Eine größere Befragungswelle mit 3600 Haushalten startet in den nächsten Wochen und soll dann ein repräsentatives Ergebnis liefern.