Ulrike Schempp, Professorin für Textiltechnik, HAW Hamburg:

Das hat unter anderem mit dem Kapillardruck zu tun. Er entsteht in dünnen Röhren, wenn diese in Kontakt mit Wasser kommen: Dann ziehen sie die Flüssigkeit an. Je kleiner der Durchmesser der Röhren ist, desto höher wird der Kapillardruck. Dieses physikalische Phänomen tritt auch bei Putzlappen auf: Die Poren im Stoff wirken wie dünne Röhren. Ist der Lappen bereits angefeuchtet, sind die Poren schmaler, der Kapillardruck ist höher – es wird stärker Wasser angesaugt. Bei einem trockenen Stoff ist der Ansaugdruck niedriger, zudem ist die sogenannte Grenzflächenspannung höher, die am Übergang vom Stoff zur Flüssigkeit herrscht. Enthält der Stoff bereits Wasser, so nimmt die Grenzflächenspannung ab. Wenn die Poren voll sind, wird kein Wasser mehr angesaugt.

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