Prof. em. Claus Tiedemann, Sport wissenschaftler, Universität Hamburg:

Der Fackellauf ist mittlerweile fester Bestandteil der Eröffnungszeremonie von Sommer- und Winterspielen. Anlässlich der Sommerspiele in Berlin 1936 zündete man erstmals eine Fackel in Griechenland an und ließ sie auf dem Landweg zur Spielstätte tragen. Hauptinitiator war der deutsche Sportfunktionär Carl Diem. Zwar war Diem kein NSDAP-Mitglied, unterstützte die Nationalsozialisten aber mit Propagandaaktionen wie dieser. Der pseudoreligiöse Mythos begeisterte die Menschen so sehr, dass sich dieses Ritual bis heute halten konnte. Eine Zeit lang brachte es sogar Geld ein: Fackelläufer bezahlten dafür, das Feuer zu tragen.

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