Michael Krumm, Literaturwissenschaftler aus Lauenburg:

Wahrscheinlich rührt dieser Ausdruck von der Scharlatanerie der Quacksalber und Wunderärzte auf den Jahrmärkten her, die mit ihren Heilsalben die Augen von Leichtgläubigen auswischten und damit vorgeblich Augenleiden kurierten, was nicht anderes war als reine, aber kostspielige Augenwischerei. Im alten England bedurfte es dafür übrigens nicht einmal Taschenspielertricks, man musste seinem Opfer nur die Wolle über die Augen ziehen (pull the wool over somebody’s eyes). Gemeint ist die damals angesagte weiße Wollperücke, die meist ohnehin so schlecht saß, dass schon ein kurzes Zupfen ihren Träger zum Blindgänger machte.

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