Hamburg. Hamburger Forscher haben eine Methode entworfen, um Wasser in weniger als einer Billionstel Sekunde zum Kochen zu bringen. Herzstück des Verfahrens sei ein konzentrierter Blitz sogenannter Terahertz-Strahlung, teilte das Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY) am Montag in Hamburg mit. Eine halbe Pikosekunde sei nötig, um eine kleine Menge Wasser auf 600 Grad Celsius zu bringen. Eine Pikosekunde verhält sich zu einer Sekunde wie eine Sekunde zu fast 32 Jahrtausenden.

Das Verfahren, das bislang noch nicht in die Praxis umgesetzt wurde, eröffne neue Experimentiermöglichkeiten mit chemisch oder biologisch relevanten Proben. Wasser sei nicht nur ein passives Lösungsmittel, sondern spiele auch eine wichtige Rolle für die Dynamik vieler Prozesse, hieß es. Die als „Wasserkocher“ verwendete Terahertz-Strahlung besteht aus elektromagnetischen Wellen mit einer Frequenz zwischen den Radiowellen und der Infrarotstrahlung.

Für Tee oder Kaffee eignet sich die Methode leider noch nicht: Lediglich etwa ein Nanoliter (ein milliardster Liter) lasse sich auf einen Schlag erhitzen, so die Forscher. Für die meisten Experimente sei dies aber genug. Zum Vergleich: Moderne Tintenstrahldrucker verspritzen Tröpfchen von einem Pikoliter, das ist noch tausendmal weniger als ein Nanoliter.