Sie liegen bei drei Prozent, gemessen an der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes

Berlin. Deutschland hat das Ziel, drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung zu investieren, knapp erreicht. Die Quote der Forschungsaufwendungen stieg auf 2,98 Prozent der Wirtschaftsleistung, teilte der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft mit. Damit reicht Deutschland erstmals an das in der Lissabon-Strategie der Europäischen Union festgelegte Soll heran.

2012 gaben die deutschen Unternehmen laut Stifterverband 53,8 Milliarden Euro für die interne Forschung und Entwicklung aus. Im Vergleich zu 2011 bedeute dies einen Anstieg um 5,3 Prozent, heißt es in der Studie. Der Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) habe damit erstmals den Wert von zwei Prozent überschritten und liege bei 2,02 Prozent. Hinzu kommen die staatlichen Forschungsausgaben in Höhe von 0,96 Prozent, gemessen am BIP.

Der Großteil der Forschungs- und Entwicklungsausgaben wird von der Industrie aufgewendet. 86 Prozent der Forschungsinvestitionen finanzierten Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes. Größte Entwickler sind die deutschen Autohersteller: Allein auf die Fahrzeugbauer entfallen 37 Prozent der Forschungsausgaben. Weitere bedeutende Branchen sind die Elektroindustrie, der Maschinenbau und die Chemie- und Pharmaindustrie.

Das Wirtschaftsministerium wies darauf hin, dass die Anstiege fast nur auf Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern entfielen. Zwischen 2011 und 2012 legten die entsprechenden Ausgaben der kleinen und mittleren Unternehmen um 60 Millionen Euro auf 8,35 Milliarden Euro zu, während sie bei Großunternehmen um 2,65 Milliarden Euro auf 45,44 Milliarden Euro stiegen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie forderte ein größeres Engagement der Regierung. „Wir brauchen neben der Projektförderung eine steuerliche Forschungsförderung für Unternehmen aller Größenklassen, wie in den meisten OECD-Staaten längst üblich, sagte Dieter Schweer, Mitglied der Hauptgeschäftsführung.