Prof. Ute Berns, Institut für Anglistik und Amerikanistik, Uni Hamburg:

Man geht davon aus, dass der Linksverkehr mindestens ins Mittelalter zurückreicht. Damals lief oder ritt man auf der linken Seite des Weges. So blieb die rechte Hand frei, um notfalls nach der Waffe greifen und sich gegen potenzielle Angreifer wehren zu können. Um 1300 rief Papst Bonifatius VIII die Pilger offiziell dazu auf, sich beim Gehen links zu halten. Während Großbritannien und dessen Kolonien diese Gewohnheit beibehielten, wechselte Frankreich nach der Revolution offiziell auf die rechte Straßenseite: Die linke Seite war zuvor dem Adel vorbehalten gewesen, sodass der Großteil der Bevölkerung rechts unterwegs war.

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