Potsdam. Forscher der Universität Potsdam gehen davon aus, dass bereits vor 10.000 Jahren im Norden Chinas Rinder gehalten wurden. Bisher wurde angenommen, dass die ersten Rinder vor etwa 10.000 Jahren im Nahen Osten domestiziert wurden. Ein internationales Team um Prof. Michael Hofreiter untersuchte den Unterkiefer eines in Nordchina gefundenen Rindes und datierte ihn auf 10.660 Jahre. Die Zähne des Tieres weisen Abnutzungsspuren auf, die sich am besten durch eine dauerhafte Haltung in menschlicher Obhut erklären lassen. Nach genetischen Untersuchungen gehörte das Rind nicht zu einer der bekannten modernen Rassen oder dem ausgestorbenen Auerochsen. Das legt nahe, dass Menschen mehrfach unabhängig voneinander Rinder domestizierten.