Krankenhaus baut moderne Kreißsäle und „Kuschelräume“ für neun Millionen Euro. Ziel: mehr als 3500 Babys pro Jahr

Hamburg. Kuschelige Räume zum Entspannen und hochmoderne Kreißsäle: Für neun Millionen Euro hat die Asklepios Klinik Altona ihr Geburtszentrum weitflächig umgebaut und will jetzt zu Deutschlands größter Geburtsklinik werden. Das kündigte Prof. Volker Ragosch, Leiter des Perinatalzentrums Altona, gegenüber dem Abendblatt an.

Hintergrund sind die steigenden Geburtenzahlen in der Hansestadt und der Wettbewerb der Kliniken um die Gunst der werdenden Eltern. Erst vor zwei Wochen hatte das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) den Ausbau seines Geburtszentrums bekannt gegeben. Bisher liegt die Altonaer Klinik mit 2500 Geburten hinter dem Marienkrankenhaus, dem UKE und der AK Barmbek an vierter Stelle in Hamburg. Mit der Großinvestition soll die Zahl der Geburten deutlich erhöht werden. „Jetzt haben wir die Möglichkeit, nach Fallzahlen die größte Geburtsklinik Deutschlands zu werden“, so Ragosch. Als „Zwischenziel“ werde angestrebt, bis 2016 auf 3200 Geburten pro Jahr zu kommen. „Dann gibt es immer noch Möglichkeiten, diesen Bau zu erweitern, obwohl wir jetzt schon die Geburtshilfe mit der großzügigsten Fläche in Deutschland sind.“ Bei den Fallzahlen bundesweit an der Spitze steht das St. Joseph Krankenhaus in Berlin (rund 3500 Geburten im Jahr 2012).

Die Altonaer Klinik fühlt sich gut gerüstet für ihr großes Ziel. Die zwei Wochenstationen wurden um fünf Familienzimmer erweitert, jedes mit zwei Betten für die Mutter und eine Begleitperson. Dazugekommen sind eine Pränatalstation sowie weitere Versorgungsräume. Die Zahl der Kreißsäle wurde um drei auf acht aufgestockt. Zudem gibt es vier neue Wehenzimmer. Die Kinderintensivstation hat fünf weitere Beatmungsplätze, und in der Überwachungsstation für Babys gibt es jetzt drei Rooming-in-Zimmer, in denen Kinder mit ihren Eltern untergebracht werden können. Auch die Praxis für Pränatalmedizin ist vom Haupthaus in das Perinatalzentrum umgezogen.

Für seine Klinik will Ragosch eine familienorientierte Geburtshilfe: „Ein Perinatalzentrum mit Kuschelfaktor wäre die Idealkonstellation.“ Sein Konzept: Medizinisches Wissen und High-tech-Ausstattung nutzen, um den Versorgungsauftrag für Risikogeburten und Frühchen zu erfüllen, und für normale Entbindungen eine Kuschel-Geburtshilfe anbieten.