Cambridge. Astronomen haben in den Überresten eines Felsbrockens tief im All Hinweise auf große Mengen Wasser gefunden – und damit auf die Existenz bewohnbarer Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. Die Trümmerstücke des kleinen Himmelskörpers umkreisen einen Stern in rund 150 Lichtjahren Entfernung, berichten Wissenschaftler der britischen Universitäten Cambridge und Warwick im Fachmagazin „Science“. Damit wurden erstmals außerhalb unseres Sonnensystems zwei „Schlüsselzutaten“ für bewohnbare Himmelskörper gemeinsam nachgewiesen: Wasser und eine steinige Oberfläche.

Die nun untersuchten Staub- und Schuttteile des früheren Kleinplaneten umkreisen einen sogenannten weißen Zwergstern, eine sterbende Sonne von hoher Dichte. „Die Überreste des Felsbrockens bergen chemische Hinweise, wonach es sich früher um einen wasserreichen, terrestrischen Himmelskörper gehandelt haben könnte“, erläuterte der Physiker Boris Gänsicke von der University of Warwick.

Der Blick der Forscher auf den weißen Zwerg mit der Bezeichnung GD 61 und den ihn umkreisenden Schutt könnte danach auch ein Blick in unsere eigene Zukunft sein. Denn auch unsere Sonne wird in sehr ferner Zukunft als weißer Zwerg enden. Sollte in sechs Milliarden Jahren ein außerirdischer Astronom Felsmaterial bei unserer ausgebrannten Sonne entdecken, könnte er zum selben Schluss kommen wie jetzt die Astronomen beim Blick auf GD 61: dass einst terrestrische Planeten unsere Sonne umkreist haben.