Monika Addy, Leiterin des Deutschen Instituts für Tierpsychologie in Lünen:

Ja, allerdings ist das evolutionär und genetisch bedingt erheblich schwerer als bei Hunden. Hunde erhalten seit Jahrhunderten mehr Aufmerksamkeit vom Menschen, sie dienen ihm als Begleiter und Beschützer. Sie sind eher bereit, ihn als Rudelführer anzuerkennen – im Gegensatz zu Katzen, die Einzelgänger sind. Daher dauert es bei Katzen länger, bis sie Menschen als Autoritäten akzeptieren. Zudem sind sie vergleichsweise sensibel und eigenwillig. Ihnen mit lauter Stimme etwas zu befehlen, führt viel schneller als bei Hunden dazu, dass sie sich abwenden. Wirksamer ist eine spielerische Erziehung. Dabei ist Geduld gefragt: Ein Hund muss etwa zehnmal die gleiche Anweisung erhalten, um diese anschließend sofort zu befolgen; Katzen muss man allerdings bis zu 100-mal auffordern, bis diese Methode fruchtet.