Der Forschungsroboter findet viel Wasser im Marsboden. Auch Kohlendioxid und Sauerstoff wurden in der Probe entdeckt.

Washington. Raumfahrer müssten sich bei einer Mars-Mission wohl keine Sorgen um ihre Wasserversorgung auf dem Roten Planeten machen. Denn der Boden enthält relativ viel Wasser, wie Messungen durch den Roboter „Curiosity“ ergaben. Der Anteil betrage rund zwei Prozent, berichten Forscher vom Rensselear Polytechnic Institute in Troy (US-Staat New York) im Fachjournal „Science“.

Darüber hinaus stieß der Forschungsroboter, der dort vor allem nach Spuren von Leben suchen soll, auf Kohlendioxid, Sauerstoff und Schwefelverbindungen im Boden.

„Eines der spannendsten Ergebnisse dieser allerersten festen Probe, die ,Curiosity‘ sich einverleibt hat, ist der hohe Wasseranteil“, sagte Wissenschaftlerin Laurie Leshin vom Rensselaer Polytechnic Institute in Troy (US-Bundesstaat New York). Das sei eine bemerkenswerte Ressource.

„Wir wissen jetzt, dass es reichlich und leicht zugängliches Wasser auf dem Mars geben sollte. Sollten wir Menschen dorthin schicken, bräuchten sie nur eine Schaufel Marsboden von irgendeiner Stelle auf der Oberfläche ein wenig zu erhitzen, und sie würden Wasser erhalten“, erklärte Leshin.

„Curiosity“ hatte eine Schaufel voll Marsboden in einer speziellen Kammer auf 835 Grad Celsius erhitzt. Dabei löste sich das Wasser aus der Probe. Die Messung enthüllte auch eine Chlor-Sauerstoff-Verbindung. Außerdem wurde das Verhältnis der verschiedenen Wasserstoff- und Kohlenstoff-Varianten (Isotope) im Boden untersucht.

Diese Isotopenverhältnisse stimmen mit denen in der Marsatmosphäre überein, was eine enge Wechselwirkung zwischen Sand und Luft nahelegt. Die amerikanischen Wissenschaftler schließen daraus, dass der lose Marsboden wohl über den ganzen Roten Planeten verweht wird.

Organisches Material eher tief im Innern

Zwar wurden auch einige einfache organische Bestandteile bei der Analyse der Mars-Probe nachgewiesen. Sie haben ihren Ursprung aber wahrscheinlich nicht auf dem Mars, sondern entstanden beim Erhitzen der Probe durch Reaktionen mit irdischen organischen Stoffen an Bord von „Curiosity“.

Sollte es kohlenstoffartige Substanzen auf dem Mars geben, dürften sie nach Einschätzung der Wissenschaftler ohnehin nicht an der Planetenoberfläche zu finden sein. Wenn überhaupt, könnte organisches Material eher tief im Inneren des Marsgesteins erhalten geblieben sein.

„Curiosity“ war Anfang August vergangenen Jahres nach einer mehr als achtmonatigen Reise durchs All auf dem Mars gelandet. Die rund 2,5 Milliarden Dollar (knapp 1,9 Milliarden Euro) teure Mission ist auf einen Zeitraum von zwei Jahren angelegt. Der Forschungsroboter soll vor allem nach Spuren von Leben auf dem Roten Planeten suchen.