Michael Krumm, Literaturwissen schaftler aus Lauenburg:

Zunächst einmal bezieht sich das einen zur Brust nehmen auf das Anlegen des Säuglings an die weibliche Brust. Es wurde aber bereits früh als Bezeichnung eines studentischen Trinkrituals zweckentfremdet. Dabei stemmte man sich das Glas vor dem Anstoßen an die Brust. Zum anderen aber wurde das Bild vom Stillen auch in der allgemeineren Bedeutung, sich jemandes anzunehmen, verstanden – und zwar im ironischen Sinne von sich jemanden vorknöpfen. Gut möglich also, dass der Student, der sich in der Kneipe zünftig einen zur Brust nahm, daheim vom Vater dafür noch einmal ordentlich zur Brust genommen wurde.

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