Michael Krumm, Literaturwissenschaftler aus Lauenburg:

Die meisten Rosskuren früherer Zeiten – sehr drastische, oft schmerzhafte Mittel zu Beseitigung eines Missstandes oder Heilung einer Krankheit – wären wohl vermieden worden, hätte Papst Alexander III. nicht 1163 das Konzil von Tours einberufen. Dort war man der Meinung, dass es sich für Geistliche, also damals eigentlich jeden ausgebildeten Mediziner, nicht zieme, mit dem Blut anderer in Kontakt zu kommen. Die Chirurgie verschwand folglich als „mindere Medizin“ aus den Universitäten und Medizinschulen und wurde handfesteren Berufen wie den Hufschmieden überlassen, deren Erfahrung in der Behandlung von Pferdekrankheiten bestand.

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