Hamburg. Wie könnte Strom ohne Verluste durch Leitungen fließen? Lassen sich winzige Partikel nutzen, um neuartige Quantencomputer zu bauen? Auf der Suche nach Antworten analysiert der Physiker Immanuel Bloch das Verhalten von Atomen. Mit Laserstrahlen stellt er die Kristallstruktur verschiedener Materialien auf mikroskopischer Ebene nach – und beobachtet dann, wie die Teilchen in diesen künstlichen Käfigen wechselwirken. Für diesen womöglich bahnbrechenden Ansatz hat Bloch am Freitag im Hamburger Rathaus den mit 750.000 Euro dotierten Körber-Preis für die europäische Wissenschaft erhalten.

Bloch, der als wissenschaftlicher Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik bei München und als Professor an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität arbeitet, ist erst 40 Jahre alt. Dennoch erhielten seine Arbeiten bereits jetzt weltweit Anerkennung, sagte Christian Wriedt, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Körber-Stiftung, bei der Preisverleihung vor 600 geladenen Gästen. Bloch habe ein neues Forschungsfeld an der Schnittstelle von Quantenoptik, Quanteninformationsverarbeitung und Festkörperphysik eröffnet.