Hamburg. Stress und Ärger verfolgen vor allem jüngere Deutsche oft bis in den Urlaub und verhindern eine wirksame Entspannung. Nahezu jeder fünfte Arbeitnehmer (18 Prozent) zwischen 30 und 44 Jahren konnte einer Erhebung der Krankenkasse DAK zufolge in den Ferien nicht richtig abschalten und kehrt immer noch gestresst zurück. Bei Älteren ist das Problem weit geringer. Nur acht Prozent der über 60-Jährigen sagten, sie hätten sich im Urlaub weniger gut oder gar nicht erholt, so die DAK. Frauen fällt es schwerer, sich von der Arbeitsbelastung zu befreien: 16 Prozent gaben an, „weniger gut“ oder „überhaupt nicht“ entspannt zu haben – bei den Männern sagten das zwölf Prozent.

Hauptgrund für fehlende Entspannung im Urlaub ist die Arbeit. Fast 50 Prozent der Betroffenen gaben an, nicht vom Job abschalten zu können. Bei 26 Prozent spielten Ärger mit der Familie oder Freunden eine Rolle, jeweils 16 Prozent verwiesen auf Krankheit oder Verletzung sowie das schlechte Wetter in den Ferien. Die berufliche Herausforderung sei für Menschen im Alter von 30 bis 44 Jahren besonders groß, sagte DAK-Psychologe Frank Meiners. Aber es sei gefährlich, im Urlaub an der eigenen Karriere arbeiten zu wollen. „Statt ständig das Handy griffbereit zu haben, sollten besser die eigenen Batterien aufgeladen werden.“

Zu den wichtigsten Erholungsfaktoren im Urlaub zählen dem DAK-Urlaubsreport zufolge „Sonne und Natur“. 82 Prozent sagten, insbesondere dies trage zu ihrer Entspannung bei. Es folgten „Zeit mit der Familie“ und „Zeit für sich selbst“ mit 71 beziehungsweise 70 Prozent. Für den Report befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa 1003 Menschen.