Oakland. Seit dem heutigen Dienstag geht es der Erde für den Rest des Jahres an die Substanz. Denn jetzt hat die Menschheit alle Ressourcen aufgebraucht, die der Planet innerhalb eines Jahres regenerieren kann. Das errechnete das Global Footprint Network (GFN) in Oakland (Kalifornien). Es ermittelt den weltweiten ökologischen Fußabdruck (global footprint), den die Menschheit auf dem Planeten hinterlässt durch die Nutzung der Wälder, Böden, Meere und des Süßwassers, durch die Belastung der Natur mit Schadstoffen, Nährstoffen, Klimagasen, Müll.

Seit Mitte der 1980er-Jahre stellt das GFN diesem Fußabdruck die Regenerationsfähigkeit des Planeten gegenüber und berechnet, wann die jährlich erzeugte Menge an natürlichen Ressourcen aufgebraucht ist. Im ersten Jahr, 1986, hielten sich Nutzung und Regeneration die Waage: Genau am 31.12. war die irdische Jahresproduktion verbraucht. Schon wenige Jahre später übernutzte die Menschheit den Planeten, im Jahr 1995 waren am 21.11. die Naturreserven des Jahres erschöpft, anno 2005 am zweiten Oktober.

Mit wachsender Weltbevölkerung und zunehmendem Ressourcenverbrauch verschob sich das Datum weiter nach vorn. Inzwischen bräuchte die Menschheit umgerechnet 1,5 Erden, um ihren Bedarf innerhalb der irdischen Kapazitäten stillen zu können.