Wenn er im Urlaub am Strand entlangspaziert, schaut Gerhard Dahlmann auch schon mal nach Ölflecken. Aber die sind selten geworden. Zum Glück, sagt der promovierte Chemiker. Seit 40 Jahren ist der Forscher für das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) Ölsündern auf der Spur.

Im Labor in Sülldorf wuchs eine Datenbank mit 1600 verschiedenen Mineralölproben heran, mit denen Verschmutzungen verglichen werden, um deren Herkunft zu klären. Dass diese Probenbank heute über das Internet sogar von Labors in China oder Australien genutzt wird, ist Dahlmanns Verdienst. Denn er baute die Datenbank neben seinem Dienst in der Freizeit auf.

Die Computerei sei sein größtes Hobby, sagt der 63-Jährige, der seit 41 Jahren mit seiner Frau Gabriele verheiratet ist. Viel Zeit verbringt Dahlmann, Vater von zwei Söhnen, zudem mit den drei Enkelkindern. Und im Urlaub im Süden fotografiert der Wedeler gerne Landschaften. Aber die Rechner und das Öl lassen ihn seit seiner Studienzeit in Clausthal-Zellerfeld nicht los.

Den BSH-Job hatte Dahlmann auch gewählt, weil damit etliche Forschungsreisen verbunden waren, zum Nord- oder zum Mittelmeer. Heute bleibt er lieber an Land. Und Ende 2014 geht er in den Ruhestand. Bis dahin wird er einen Nachfolger einarbeiten, damit der Kampf gegen Ölverschmutzungen genauso engagiert weitergeführt werden kann.