Köln. Die steigende Betreuungsquote von Kindern in Tageseinrichtungen erfordert nach Einschätzung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) dringend einen besseren Impfschutz. Besonders wichtig sei die Schutzimpfung gegen Masern angesichts der stark angestiegenen Zahl von bundesweit 1276 Fällen, die in diesem Jahr bis 21. Juli registriert wurden, sagte BZgA-Direktorin Elisabeth Pott am Montag in Köln.

Durch den ab 1. August geltenden Anspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter zwei Jahren sei mit mehr Kindern in Kitas zu rechnen. Durch rechtzeitiges Impfen könnten Ausbrüche verhindert werden. Damit das gelinge, müssten mindestens 95 Prozent der Kinder zwei Impfungen erhalten, möglichst vor dem zweiten Geburtstag.

„Die Gefahr von Masern wird noch zu häufig unterschätzt“, sagte Pott. Einer Studie der BZgA zufolge hielten 38 Prozent der Eltern Masern für harmlos. Dabei könnten auch Jahre nach einer Infektion noch schwerwiegende Folgeerkrankungen auftreten. Die Impfquoten von Kindern bei der Einschulung seien mit über 96 Prozent im Jahr 2011 zwar recht hoch. Impflücken gebe es aber bei zweijährigen Kindern: Nur 60 Prozent von ihnen erhielten auch die zweite Masern-Impfung.