Berlin. Duschgel, Zahnpasta oder Lippenstift: Fast ein Drittel der Körperpflegeprodukte in Deutschland enthält nach einer Studie von Umweltschützern hormonell wirksame Stoffe, etwa bestimmte Parabene. Der Zusatz dieser Chemikalien sei zwar legal, sie stünden aber im Verdacht, die Fruchtbarkeit zu mindern oder die Pubertät früher beginnen zu lassen, teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) am Mittwoch mit.

Für die Studie wertete die Organisation die Angaben zu Inhaltsstoffen von mehr als 60.000 Körperpflegeprodukten aus. Die Kosmetika wurden dabei auf 15 Chemikalien gescannt. Für diese sei in Tierversuchen eine hohe hormonelle Wirksamkeit im Körper dokumentiert, begründen die Umweltschützer ihre Auswahl.

Die Chemikalien werden der Studie zufolge vor allem als Konservierungsmittel und UV-Filter eingesetzt. Untersucht wurden auch Sonnencremes, Rasierschaum, Haargel, Handcremes und Bodylotions. Nur in Naturkosmetik seien die besagten Stoffe meist nicht enthalten gewesen. Die neue Smartphone-App „ToxFox“ für iPhones solle Verbrauchern künftig helfen, möglicherweise bedenkliche Produkte zu erkennen (Download unter www.bund.net oder im iTunes Store). Nutzer von anderen internetfähigen Geräten können den Kosmetik-Check auf der Internetseite des BUND machen. Dazu muss man die Artikelnummer in ein Formular eingeben.