Jerusalem. Die Ruine liegt westlich von Jerusalem, das Gebiet heißt Chirbet Keijafa. Israelische Archäologen haben dort Reste eines antiken Palasts entdeckt, den sie dem biblischen König David zuschreiben. Mit der Radiokarbonmethode haben sie das Alter auf etwa 1000 vor Christus datiert, die Zeit, in der König David gelebt haben soll. Doch Experten sind skeptisch, der Palast könnte auch einem anderen Herrscher gehört haben.

„Chirbet Keijafa ist das beste Beispiel einer befestigten Stadt aus der Zeit von König David“, sagte Jossi Garfinkel von der Hebräischen Universität Jerusalem. Mit Saar Ganor vom Denkmalamt hat er die siebenjährigen Ausgrabungen geleitet. Garfinkel glaubt, dass König David selbst in dem Palast gelebt hat. Sein Team habe für Judäer typische Kultobjekte gefunden und keine Überreste von Schweinen, die nach jüdischem Speisegebot nicht verzehrt werden dürfen. Dies seien „unzweideutige Belege“, dass David und seine Nachkommen dort regiert hätten. Kritiker warnten vor voreiligen Schlüssen. Israel Finkelstein von der Uni Tel Aviv nannte die Anlage „raffiniert“ und „gut befestigt“, doch könne sie auch Philistern, Kanaanitern oder anderen Völkern der Gegend gehört haben.