Prof. Hartmut Kasten, Entwicklungspsychologe von der Ludwig-Maximilians-Universität München:

In den Nachkriegsjahren gab es in Westdeutschland zunächst kaum Kindergartenplätze, und Krippen waren verpönt. Deshalb kam es vor, dass Einzelkinder in ihren ersten Lebensjahren relativ wenig Umgang mit anderen Kindern hatten und deshalb eher egoistische Züge entwickelten. Heutzutage wachsen Einzelkinder in der Regel genauso auf wie Geschwisterkinder. Studien haben gezeigt, dass Einzelkinder sogar oft sozial kompetenter sind, dass sie sich besser in Gruppen orientieren und besser vermitteln können. Das liegt womöglich daran, dass sie eher auf andere Kinder zugehen müssen, um Kontakte zu knüpfen.

Weitere Gute Fragen zum Nachlesen: www.abendblatt.de/gutefrage