Michael Krumm, Literaturwissenschaftler aus Lauenburg:

„… es gibt Land-Ratten und Wasser-Ratten, Land-Diebe und Wasser-Diebe, (ich meine Piraten)“ – so lautet die Übersetzung einer Passage aus William Shakespeares „Kaufmann von Venedig“. Er hat damit zwar die Landratte nicht erfunden, aber vermutlich zu ihrer Verbreitung in deutschen Landen beigetragen. Weil es in England im 16.Jahrhundert schon vorkam, dass man Menschen verächtlich als Ratten bezeichnete, war diese Formulierung für ihn auch keineswegs gewagt. Aus der seeräuberischen Wasserratte wurde jedoch im deutschen Sprachgebrauch derjenige, der ins Nass vernarrt ist, ebenso leidenschaftlich wie die später entstandene Leseratte.

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