Müncheberg/Berlin. Mal nagt sie nach rechts, mal frisst sie nach links: Ihren Namen verdankt die Zickzack-Blattwespe dem typischen Fraßmuster, das ihre Larven in die Blätter von Ulmen beißen. Sie gilt als invasive Art, ist also eine gebietsfremde Spezies, die die biologische Vielfalt beeinträchtigt.

Insektenforscher des Senckenberg Deutschen Entomologischen Instituts (SDEI) in Müncheberg entdeckten diesen Ulmenschädling vor wenigen Tagen erstmals in Berlin und Brandenburg. Der Fund bedeutet, dass diese Wespe in Deutschland ihr Verbreitungsgebiet bereits weiter nach Norden ausgedehnt hat als bisher angenommen. Sie stammt ursprünglich aus Ostasien. In Europa wurde sie erstmals vor zehn Jahren gesichtet, in Deutschland vor zwei Jahren in Südostbayern bei Passau.

Die bis zu einen Zentimeter langen Larven fressen nur an Ulmen. Solch ein Befall kann zu völligem Kahlfraß führen. Ulmen sind in vielen Regionen bereits vom Ulmensterben, einer Pilzinfektion, betroffen. Mit der Zickzack-Blattwespe kommt ein weiterer Schädling hinzu, der die Bestände schwächen kann. „Um einen räumlich besseren Überblick zu erhalten, wo und wie schnell sich dieses Tier in Deutschland ausbreitet, hoffen wir sehr auf die Beteiligung naturinteressierter Bürger“, sagt Dr. Stephan Blank vom SDEI. Naturfans können sich unter www.senckenberg.de informieren und eventuell Fotos und Proben einschicken.