Hamburg. Wenn Forscher neben ihren eigentlichen Jobs neue Ideen verfolgen wollen, müssen sie das in der Regel entweder mit dem bestehenden Personal tun – was mehr Arbeit für alle Beteiligten bedeutet. Oder sie müssen sich um Fördergeld bewerben, etwa bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft – bis zur Bewilligung können etliche Monate vergehen. Schneller und einfacher soll jene Unterstützung zu haben sein, um die sich Wissenschaftler der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) nun gemeinsam bewerben können.

Insgesamt 250.000 Euro wollen die beiden Einrichtungen aus eigenen Mitteln zunächst für ein Jahr zur Verfügung stellen; das Geld soll auf bis zu drei Projekte verteilt werden. Ein Vorhaben kann somit etwa 80.000 Euro erhalten – kein besonders großer Betrag, aber doch genug, um damit zeitweise ein bis zwei zusätzliche Stellen zu finanzieren, sagt Prof. Michael Morlock, Leiter des Instituts für Biomechanik an der TUHH und Mitglied des achtköpfigen Gremiums, das die Anträge sichten soll. Voraussetzung für eine Bewerbung sei, dass sie von Professoren beider Einrichtungen unterstützt werde.

Mit dem neuen Programm soll Morlock zufolge auch eine seit 15 Jahren bestehende Kooperation zwischen der TUHH und dem UKE ausgebaut werden, die sich bisher auf die Medizintechnik beschränkte. Prinzipiell seien nun aus jeder Disziplin an der TU Harburg – von der Elektrotechnik bis zur Schiffssicherheit – Bewerbungen möglich. Das Gleiche gelte für das UKE. Denn auch bei scheinbar unzusammenhängenden Disziplinen könnten sich interessante Kooperationen ergeben. Beispiel Schiffssicherheit: Bei medizinischen Notfällen an Bord könnten neue Systeme die Verbindung zu Ärzten an Land verbessern. Für die Entwicklung solcher Systeme seien Ingenieure und Mediziner notwendig.