Krim/New York. Wie lebten die Neandertaler, wie ernährten sie sich? Und warum verschwanden sie einst von der Bildfläche? Auf der Suche nach Antworten teilen sich Forscher die Arbeit: Die einen graben, die anderen analysieren. Von beiden Seiten gibt es Neuigkeiten: Wie die Uni Erlangen-Nürnberg mitteilte, wurden auf der ukrainischen Halbinsel Krim typische Werkzeuge sowie Reste von Jagdbeute und Feuerstellen der Vormenschen gefunden. Das Institut schätzt die Überreste 10.000 Jahre jünger ein als alle bislang bekannten Neandertaler-Spuren, von denen die jüngsten 40.000 Jahre alt sind.

Forscher um Christine Austin aus New York verglichen den Zahn eines Neandertaler-Kindes mit den Milchzähnen heutiger Kinder. Anhand des Barium-Gehalts folgern sie, dass das Neandertaler-Kind nur sieben Monate voll gestillt wurde und dann auch schon feste Nahrung bekam. Barium gelangt mit der Muttermilch in den Körper und lagert sich unter anderem in den Zähnen ab. Wie Austin im Journal „Nature“ berichtet, verändert sich der Barium-Gehalt bei der Umstellung von Milch auf feste Nahrung messbar. Wachstumsringe der Zähne ermöglichten eine zeitliche Zuordnung.