Washington. Das Weltraumteleskop Kepler muss seine Suche nach einer zweiten Erde vorerst einstellen – möglicherweise sogar für immer. Wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte, kann das Teleskop aufgrund eines technischen Problems derzeit nicht mehr gezielt zur Ausspähung des Weltraums nach erdähnlichen Planeten ausgerichtet werden. Experten wollen in den nächsten Wochen entscheiden, wie es mit Kepler weitergehen soll.

Am vergangenen Dienstag stellte die Nasa fest, dass eines der Reaktionsräder endgültig ausgefallen ist, die das Teleskop im Weltraum ausrichten. Kepler sei daraufhin in einen „Sicherheitsmodus“ gefahren worden, sagte der wissenschaftliche Leiter der Mission, John Grunsfeld. So seien die Sonnensegel nun so ausgerichtet, dass das Teleskop seine Batterien wieder aufladen und die Kommunikation mit der Bodenstation auf der Erde fortführen könne. Laut Nasa könnte die Prestigemission nun vorzeitig zu Ende gehen. „Leider befindet sich Kepler nicht an einem Ort, zu dem wir Astronauten zu seiner Reparatur hinschicken könnten“, sagte Grunsfeld.

Kepler ist seit 2009 äußerst erfolgreich im Einsatz. Auf seiner Mission entdeckte das Teleskop rund 2740 potenzielle Exoplaneten: Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, auf denen es flüssiges Wasser geben könnte – die Voraussetzung für Leben, wie wir es kennen, ist.