Berlin. Symbolischer erster Spatenstich für das weltgrößte Solarkraftwerk: Der marokkanische König Mohammed VI. startete am Freitag den Bau einer Anlage, die mithilfe der Hitze aus konzentrierten Sonnenstrahlen Strom erzeugt. Ihre Leistung beträgt 160 Megawatt.

Das Bundesumweltministerium und das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit fördern das Projekt mit 115 Millionen Euro. Es ist Teil des marokkanischen Solarplans, nach dem bis 2020 Solarkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 2000 Megawatt (MW) aufgebaut werden sollen – zum Vergleich: In Deutschland waren Ende 2012 Solaranlagen (Fotovoltaik-Technik) mit einer Gesamtleistung von 32.400 MW installiert.

Das Kraftwerksprojekt in der Stadt Ouarzazate im Süden Marokkos fängt die Sonnenwärme mit sogenannten Parabolrinnen-Kollektoren ein: Gekrümmte Spiegelreihen konzentrieren die Strahlen auf ein in ihrer Mitte verlaufendes Rohr. In ihm fließt ein spezielles Öl, das die Hitze zur Kraftwerksturbine transportiert. Das Projekt passt zur Hamburger Desertec-Initiative. Sie fördert die Entwicklung, dass in Nordafrika erzeugter Solarstrom nicht nur die dortigen Länder, sondern zukünftig sogar Teile Europas mit dem regenerativen Strom versorgt.

Drei Jahre nach Fertigstellung soll das Kraftwerk Ouarzazate Zuwachs bekommen. Mindestens zwei weitere Anlagen sind geplant, sodass die Gesamtleistung auf 500 MW anwächst.