Prof. Brigitte Röder, Fachbereich Psychologie der Universität Hamburg:

Blinde Menschen haben ein geschärftes Hörvermögen. Denn sie haben gelernt, ihr Gehör effizienter zu nutzen. Die Blinden können Sprachsignale schneller verarbeiten und Schallquellen besser orten. Das menschliche Gehirn gleicht das fehlende Sehvermögen durch seine enorme Anpassungsfähigkeit wieder aus. Einerseits arbeiten die Hörareale des Gehirns bei blinden Menschen schneller und präziser. Andererseits werden die Regionen der Gehirnbereiche, die bei den Sehenden die Sehinformation auswerten, für das Hören mitgenutzt. Auch nach einer späten Erblindung kann sich das menschliche Gehirn noch an den Verlust des Augenlichtes anpassen.

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