Hamburg. Küstenforscher des Helmholtz-Zentrums Geesthacht wollen einen Meeresboden-Atlas für die Deutsche Bucht erstellen, um die Auswirkungen von menschlichen Einflüssen aufzuzeigen. Die Erkenntnisse fließen in ein Verbundprojekt ein, das den Zustand von Nord- und Ostsee wissenschaftlich bewerten soll. Der Startschuss zu diesem Projekt fällt am Montag auf dem KlimaCampus Hamburg.

Ziel ist es, die Meeresumwelt nachhaltiger zu nutzen und besser zu schützen. Dabei spielt der Meeresboden eine große Rolle. So filtern Sedimente Schadstoffe aus dem Wasser und speichern sie. Der Meeresboden-Atlas wird im ersten Projektjahr zunächst die Schadstoffbelastung am Grund der Deutschen Bucht abbilden. Später soll er um andere menschliche Einflüsse wie Fischerei und Offshore-Windparks ergänzt werden.

Die Forschungen laufen vor dem Hintergrund der europäischen Meeresstrategie-Richtlinie, nach der bis 2020 ein „guten Zustand der Meeresumwelt“ erreicht sein muss. Innerhalb der nächsten drei Jahre werden insgesamt fünf deutsche Verbundprojekte, darunter das Atlas-Projekt, erarbeiten, was unter einem „guten Zustand“ der Nord- und Ostsee zu verstehen ist.

Das Bundesforschungsministerium fördert das Vorhaben mit sechs Millionen Euro. Die Ergebnisse aller Projektpartner werden in ein Computermodell eingespeist. Dieses ist aus Modulen für einzelne Fachbereiche wie physikalische, chemische, biologische und geologische Zusammenhänge aufgebaut. Alle Beteiligten erhalten Einblick in die aktuelle Datenlage. Zudem soll das Modell Politikern, Wissenschaftlern und Unternehmen bei der Umsetzung der Meeresstrategie helfen.