Michael Krumm, Literaturwissenschaftler aus Lauenburg:

Inzwischen genügt für die redensartliche Verwendung, sich ordentlich zu zanken, auch ohne handgreiflich zu werden. Das französische „se crêper le chignon“ weist allerdings noch auf die ursprüngliche Bedeutung hin, denn „einander in den Haarknoten greifen“ war tatsächlich einmal ein respektabler Kampfstil. Auch unsere Schweizer Nachbarn beweisen mit „frömd Händ i’s Haar übercho“ Sinn fürs Handgreifliche. Das englische „someone is beginning to get in my hair“ war hingegen wohl nie als Kampfansage zu verstehen, zumal ein Brite damit lediglich ausdrückt, dass er von jemandem reichlich genervt ist.