La Thuile. Von einem "historischen Meilenstein" sprach Cern-Direktor Rolf-Dieter Heuer im Juli 2012, nachdem seine Forscher bekannt gegeben hatten, dass sie höchstwahrscheinlich auf das lange gesuchte Higgs-Boson gestoßen seien. Seitdem nimmt das Teilchen immer schärfere Formen an. In der Zwischenzeit hätten sie zweieinhalbmal mehr Daten analysiert, als im vergangenen Juli zur Verfügung standen, teilten Cern-Forscher am Donnerstag auf der Teilchenphysikerkonferenz in La Thuile (Italien) mit. Das Ergebnis sei eindeutig: "Das neue Partikel sieht mehr und mehr aus wie ein Higgs-Boson", schreiben die Forscher.

Der Nachweis würde die Theorie über das Higgs-Feld bestätigen, einen unsichtbaren Äther, der dafür sorgt, dass sich winzige Teilchen zusammenballen und Materie bilden - Sterne, Planeten, uns Menschen. Es sei jedoch immer noch unklar, ob es sich tatsächlich um das vom Standardmodell vorhergesagte Higgs-Teilchen oder ein anderes, exotisches Boson handele, so die Forscher. Ein anderes Higgs würde auf eine Physik jenseits des Standardmodells hindeuten und könnte etwa die mysteriöse Dunkle Materie erklären.