Paris. Wer im Mutterleib hohe Mengen des Hormons Testosteron erhalten hat, vertraut womöglich anderen Menschen im späteren Leben weniger. Das berichten französische Forscher im Fachjournal "Biology Letters".

Wie viel Testosteron ein Baby abbekommen hat, ist am Verhältnis von Zeige- zu Ringfinger ablesbar. Bei der "2D:4D"-Formel wird die Länge des Zeigefingers (2D) durch die des Ringfingers (4D) geteilt. Ist der Ringfinger länger als der Zeigefinger, ergibt sich ein Wert unter 1,0. Ein solcher "kleiner" Wert zeigt an, dass die Testosteron-Dosis im Mutterleib höher war als bei Menschen mit einem umgekehrten Größenverhältnis der Finger.

Bei Experimenten mit 144 Studentinnen stellten die Forscher fest, dass Teilnehmerinnen mit einem kleinen Wert grundsätzlich misstrauischer waren. Allerdings schätzten sie die Vertrauenswürdigkeit anderer Menschen deshalb nicht besser ein.