Bristol. Pflanzen wenden bei ihren Blüten allerlei Tricks an - von der Farbe über die Form bis zu Aromen -, um Bienen, Hummeln und andere Bestäuber anzulocken. Jetzt legt eine Studie von Dominic Clarke und Kollegen von der Universität in Bristol (Großbritannien) nah, dass das elektrische Feld der Pflanzen ein weiterer Reiz sein könnte, der Insekten hilft, die Gewächse zu unterscheiden und sich ihren Standort zu merken, schreiben die Wissenschaftler in der Onlineausgabe des Fachmagazins "Science".

Die Forscher hatten Bienen im Anflug auf violette Petunien (Petunia integrifolia) untersucht. Mithilfe von Elektroden in den Pflanzenstängeln fanden sie heraus, dass die Bienen kleinste Details der elektrischen Felder der Pflanzen wahrnehmen konnten, wodurch sich die einzelnen Pflanzen besser in das Gedächtnis der Insekten einzuprägen schienen - das half den Tieren, sich an besonders nektarreiche Standorte zu erinnern.

Da sich das elektrische Feld der Pflanzen nach jedem Bienenbesuch änderte, vermuten die Forscher auf diesem Weg eine Art Kommunikation zwischen Pflanzen und Insekten. Wie die Tiere die elektrischen Felder wahrnehmen können, bleibt ein Rätsel.