Die Waldzustandsbericht 2012 zeigt nur bei Eichen einen negativen Trend. Raupen verschiedener Falterarten setzten der Baumart zu.

Berlin. Der deutsche Wald hat sich im Vorjahr im Vergleich zum schlechteren Jahr 2011 wieder etwas erholt. Das zeigt der Waldzustandsbericht 2012, den das Bundeslandwirtschaftsministerium am Montag vorgelegt hat. Doch macht die Eiche den Forstexperten Sorgen: Jeder zweite Baum trug im vergangenen Sommer eine verlichtete Krone - die Raupen von verschiedenen Falterarten setzten der Baumart zu.

Insgesamt wiesen 2012 noch 25 Prozent aller Laub- und Nadelbäume deutliche Schäden auf, nach 28 Prozent im Jahr zuvor. Basis der Erhebung sind 9992 Probebäume, die in den einzelnen Bundesländern begutachtet werden. Hamburg und Bremen haben keine Berichte vorgelegt.

80 Prozent der Beobachtungen entfallen auf die Hauptbaumarten Eiche, Buche, Kiefer, Fichte. Unter ihnen weist nur die Eiche einen negativen Trend auf. Die Bäume litten infolge der Fraßschäden durch den Falternachwuchs auch unter Pilzbefall (Mehltau). "Die gegenwärtige Phase mit hoher Kronenverlichtung hält nun schon seit zehn Jahren an", heißt es im Bericht.

Auch der Buche ging es schon besser. Ihr Kronenzustand hatte sich nach dem Hitzesommer 2003 stark verschlechtert. Davon habe sie sich noch nicht erholt, urteilen die Experten. Im Jahr 2011 trug sie sehr viele Früchte, was die Bäume viel Energie kostete und die Kronen daher besonders schlecht aussehen ließ. Damals registrierten die Forstleute bei 57 Prozent der Buchen deutliche Schäden. 2012 gab es kaum Früchte, und der Anteil der spärlichen Kronen sank auf 38 Prozent.

Bei der Kiefer reduzierte sich der Anteil der deutlichen Schäden von 13 auf elf Prozent und erreichte damit den besten Wert seit Beginn der Waldschadensinventuren im Jahr 1984 - die Hälfte der Bäume sahen sogar kerngesund aus. Die deutlichen Schäden der Fichten blieben mit 27 Prozent auf dem Vorjahresniveau.