Berlin. Wölfe, der Amur-Leopard und Meeresschildkröten gehören zu den Gewinnern des zur Neige gehenden Jahres, Nashörner, Elefanten und Schweinswale zu den Verlierern. So sieht es die Umweltstiftung WWF in ihrer Artenschutz-Bilanz 2012.

Die Wölfe sind in Deutschland auf dem Vormarsch. Dank Schutz- und Managementmaßnahmen siedeln hier inzwischen wieder 18 Wolfsrudel. Für den Amur-Leoparden - er gilt als seltenste Großkatze der Welt - wurde im Osten Russlands ein Nationalpark eingerichtet, um diese Unterart der Leoparden vor dem Aussterben zu retten.

Dugongs (Gabelschwanzseekühe) und Meeresschildkröten werden vom größten afrikanischen Küstenschutzgebiet profitieren Es wurde in diesem Jahr vor Mosambik ausgewiesen. Was Schutzgebiete bewirken können, zeigte sich Mitte Dezember gerade bei der entfernten Verwandtschaft in Bolivien: Dort schlüpften Millionen Süßwasserschildkröten von zwei bedrohten Arten, nachdem ein 2007 gestartetes Projekt geschützte Uferbereiche zur Eiablage geschaffen hatte, wo Freiwillige die Gelege monatelang bewachen.

Auf der Negativseite der Bilanz steht vor allem die Wilderei. Ihr fielen in diesem Jahr mehr als 10.000 Afrikanische Elefanten zum Opfer. Und allein in Südafrika werden täglich zwei Nashörner gewildert - das pulverisierte Horn gilt in Asien als Heilmittel.

In hiesigen Breiten sieht der WWF vor allem die Ostsee-Schweinswale als Verlierer. Die Meeressäuger verenden noch immer in Stellnetzen der Fischerei, die sogar in den Schweinswalschutzgebieten eingesetzt werden, kritisieren die Umweltschützer.