Göttingen. Im Kampf gegen Krankenhauskeime sind Göttinger Forscher jetzt dem sogenannten Elongationsfaktor P (EF-P) auf der Spur. Die Mediziner haben herausgefunden, dass etwa Salmonellen oder E. coli-Darmbakterien ohne EF-P in ihrer Wirkung deutlich eingeschränkt sind. Die Ergebnisse könnten zu neuen Antibiotika führen, mit denen sich auch multiresistente Erreger gezielt bekämpfen lassen, heißt es im Fachmagazin "Science".

EF-P beeinflusst offenbar die Proteinproduktion der Krankheitserreger. Diese Proteine sind ein Hauptangriffsziel heutiger Antibiotika. Würden sie gar nicht erst gebildet, wären die Bakterien in ihrer Wirkung und zunehmenden Multiresistenz gegen Medikamente deutlich gehemmt, vermuten die Forscher. Sie suchten systematisch nach Aminosäure-Kombinationen, die sich nur mithilfe von EF-P verknüpfen lassen - und wurden fündig: Etwa 270 der insgesamt 4000 E. coli-Proteine enthalten ein solches Aminosäuremuster. Die Ergebnisse hätten gezeigt, dass EF-P tatsächlich ein bedeutender Faktor bei der bakterieneigenen Proteinproduktion sei.