Forscher haben die Erde in elf zoogeografische Regionen unterteilt, 136 Jahre nach der ersten Karte

Kopenhagen/Frankfurt. Als der britische Naturforscher Alfred Russell Wallace 1876 die weltweite Verbreitung von Vögeln, Säugetieren und Reptilien betrachtete, ihre Verwandtschaftsbeziehungen und geografischen Trennlinien analysierte, kam er auf sechs verschiedene zoogeografische Regionen, in die sich die Welt aufteilen ließ.

Jetzt haben Wissenschaftler unter anderem aus Kopenhagen und Frankfurt am Main nach 20 Jahren Datenaufnahme eine neue Weltordnung der Tiere vorgestellt. Dieses sieht insgesamt elf verschiedene Wirbeltier-Regionen vor.

Die Forscher haben die Karte basierend auf aktuellen Verbreitungsdaten und Stammbäumen von mehr als 20.000 Tierarten erarbeitet. Anwendung findet die neue Einteilung in der Biogeografie, in der Ökologie und Evolutionsforschung. Prof. Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Biodiversität und Klima Forschungszentrums (Frankfurt), unterstreicht die Bedeutung der aktualisierten Wallace-Karte: "Gerade für den Naturschutz ist sie von großer Bedeutung: Es hat sich gezeigt, dass die Verwandtschaftsbeziehungen der Arten zwingend in die Naturschutzplanung einbezogen werden müssen. Es macht einen Unterschied, ob eine Art unter vielen ähnlichen, nahe verwandten Arten ausstirbt, oder ob die Art der einzige und letzte Vertreter einer lange isolierten Stammeslinie ist."