Im Gegenteil: Spät abends vor einer Prüfung zu lernen oder gar auf Schlaf zu verzichten, wirkt sich auf das Lernen eher kontraproduktiv aus.

Prof. Matthias Kneussel, Zentrum für Molekulare Neurobiologie am UKE:

Menschen mit einem regelmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus haben ihr Leistungshoch am Vormittag und ein weiteres am späten Nachmittag. Gegen Abend nimmt die Konzentrationsfähigkeit stetig ab. Spät abends vor einer Prüfung zu lernen oder gar auf Schlaf zu verzichten, wirkt sich auf das Lernen eher kontraproduktiv aus, da der Schlaf für die Speicherung der Gedächtnisinhalte bedeutsam ist. Testpersonen, die man nach einer Lernphase am Schlafen hindert, erinnern sich schlechter. Folglich kommt es nicht darauf an, dass wir direkt vor einer Prüfung lernen, sondern dem Gehirn die Zeit und den Schlaf geben, Erlerntes zu verfestigen.