Der Nachfolger der Wii sorgt mit innovativem Gamepad für mehr Spielspaß. Und Super Mario und Co. sind endlich im HD-Zeitalter angekommen.

Hamburg. Für die Wii der zweiten Generation kombiniert Nintendo zwei einst bahnbrechende Ideen: die Bewegungssteuerung des Vorgängers und den doppelten Bildschirm des DS, der mit 153 Millionen verkauften Exemplaren auf Platz zwei der ewigen Konsolencharts liegt. Auf einem hochauflösenden TV-Bildschirm können Wii-Fans nun erleben, was sie in den vergangenen Jahren so schmerzlich vermisst haben: Super Mario und Co. sind endlich im HD-Zeitalter angekommen. Der Clou der neuen Konsole ist aber das Gamepad, das neben einer Kamera und einem Mikrofon über ein berührungsempfindliches Display verfügt. Die Steuerung erfolgt wahlweise mit dem Finger oder dem beigefügten Stift sowie über zwei Steuerungssticks und diverse Eingabetasten. Zudem registriert die Wii U über den Sensor die Position des Eingabegeräts.

Nun sollte man nicht erwarten, dass alle Spiele auch von sämtlichen Funktionen Gebrauch machen. Es ist vielmehr die Stärke der Konsole, dass sie Entwicklern viel kreativen Freiraum lässt. Mal bietet das Display des Gamepads eine alternative Perspektive auf das Spielgeschehen, mal liefert es Zusatzinformationen wie Umgebungskarten oder Aufstellungen und Spielerdaten bei Sportsimulationen.

Richtig spaßig ist das Gamepad im Mehrspielermodus. In "New Super Mario Bros. U" und "Rayman Legends" hat der Spieler mit dem Gamepad die Aufgabe, seine Mitspieler zu unterstützen, indem er Zugänge öffnet, Brücken baut und Feinde ablenkt. Im dem Minispiel "Luigi's Mansion", das zur Spielsammlung "Nintendo Land" gehört, wird ein Spieler in der Rolle eines Gespensts von seinen Mitspielern gejagt. Nur er selbst sieht seine Position auf dem Gamepad, während ihn seine mit Controllern ausgerüsteten Kontrahenten in die Enge treiben müssen.

Dass man abwechselnd auf den großen und den kleinen Bildschirm schauen muss, irritiert anfangs etwas. Es wird deshalb Aufgabe der Spiele-Designer sein, den Spieler dies durch geschickte Integration des Gamepads vergessen zu lassen. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet also mehr denn je die Qualität der zu erwartenden Spiele. Und in dieser Hinsicht geben die fast durchweg gelungenen rund 30 Starttitel kaum Anlass zur Sorge. Hier eine kleine Auswahl an getesteten Spielen.

New Super Mario Bros. U (Nintendo)

Es ist ein Phänomen, wie es Nin-tendo-Vordenker Shigeru Miyamoto immer wieder schafft, auch noch mit dem x-ten Abenteuer des italienischen Klempners zu begeistern. Im jüngsten Hüpfspektakel hat der Spieler am Gamepad unter anderem die Macht, bunte Klötze in der Spielwelt zu platzieren, um seinen Mitspielern aus der Patsche zu helfen oder ihnen neue Wege zu bahnen. (Ohne Altersbeschränkung)

Batman: Arkham City Ar-moured Edition (Warner)

In einem der besten Wii U-Starttitel verwandelt sich das Gamepad in eine Steuerungseinheit an Batmans Arm. Er kann damit seinen Batarang schleudern, die Umgebung analysieren und mit Bruce Waynes Butler Alfred kommunizieren, dessen Stimme aus den integrierten Lautsprechern tönt - so nah war man dem Spielgeschehen noch nie. (Ab 16 Jahren)

ZombiU (Ubisoft)

Nintendos Konsolen müssen sich stets gegen den Verdacht wehren, reine Kinderkonsolen zu sein. Zum Start übernimmt diese Aufgabe Ubisoft mit dem Zombie-Thriller ZombiU. Das Gamepad dient als Kommunikationszentrale und Umgebungsscanner. Damit durchforstet man dunkle Umgebungen nach Items und spürt im Verborgenen lauernde Untote auf. (Ab 18 Jahren)

Rayman Legends (Ubisoft)

Selbst wenn man mit völlig fremden Personen spielt: Es dauert stets nur wenige Minuten, bis man lachend und schreiend mit den Protagonisten mitfiebert, die sich rasend schnell durch allerlei abgedreht-fantasievolle Umgebungen kämpfen müssen. Dabei ist entscheidend, dass die Mitspieler zusammenarbeiten und einen gemeinsamen Rhythmus finden. (Voraussichtlich ab sechs Jahren)

NBA 2K13 (2K Sports)

Die Simulationen des Sportspielspezialisten 2K Sports gehören zu den besten Genrevertretern. Um dem guten Ruf gerecht zu werden, glänzt 2Ks Wii U-Debüts nicht nur mit einer brillanten Grafik, sondern darüber hinaus mit nützlichen Gamepad-Funktionen. So kann man auf dem kleinen Bildschirm die Fitness der Spieler überprüfen und sie bei Bedarf auswechseln. (Ohne Altersbeschränkung)

Sonic & All-Stars Racing Transformed (Sega)

Der blaue Igel ist wieder im Geschwindigkeitsrausch. Beim Wii U-Start mischt er mit aberwitzigen Strecken, mächtigen Power-ups und vielen schrägen Charakteren aus anderen Sega-Spielen mit. In den hektischen Einzelrennen kommt man leider kaum dazu, auf die Streckenübersicht auf dem Gamepad zu schauen. Dafür kann einer der Konkurrenten das ganze Rennen auf dem kleinen Monitor verfolgen. Treten zwei Spieler gegeneinander an, braucht man keinen geteilten Bildschirm. (Ab sechs Jahren)