Hohenheim. Bundesweit sind alle Bienenvölker von der Varroa-Milbe befallen. Die winzigen Spinnentiere ernähren sich vom Blut der Honigbienen. Die Befallsunterschiede zwischen einzelnen Regionen und Bienenständen sind jedoch groß, ergab jetzt eine Erhebung von Bienenforschern aus ganz Deutschland. 23 Prozent der Völker könnten demnach den Winter nicht überleben, schätzen Forscher der Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim.

Erstmals haben Wissenschaftler von acht bienenforschenden Instituten diesen Herbst bundesweit stichprobenartig 2050 Bienenvölker an 223 Bienenständen untersucht. Ab einem Varroa-Befall von etwa sechs Prozent, also sechs Milben auf 100 Bienen, droht Bienenvölkern ein deutlich erhöhtes Risiko, den Winter nicht zu überleben. Der durchschnittliche Befall lag zwischen null und 41 Prozent, einzelne Völker waren sogar bis zu 76 Prozent befallen. Die Forscher empfehlen den Imkern dringend, die Milben in der brutfreien Zeit zu bekämpfen. Nur so können die Völker im Frühjahr mit einem niedrigen Varroa-Befall starten.