Klimaschutz-Index 2013: Dänemark schneidet noch am besten ab, Deutschland verliert zwei Plätze

Doha. Europa steht recht gut da, auch wenn Deutschland um zwei Plätze abrutscht: Am Rande des Uno-Klimagipfels in Doha haben die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch und das Climate Action Network (CAN) Europe den achten Klimaschutz-Index vorgelegt. Dieser zeigt die Klimaschutzleistungen der 58 Länder mit dem höchsten CO2-Ausstoß. Die Bilanz: Im Jahr 2010, auf dem die Datengrundlage des Klimaschutz-Indexes 2013 beruht, erreichten die weltweiten Emissionen erneut ein Rekordhoch. Darüber hinaus war der Anstieg von 2009 auf 2010 der höchste jemals verzeichnete Anstieg innerhalb eines Jahres.

"Dänemark auf dem vierten, Schweden auf dem fünften und Portugal auf dem sechsten stehen zwar auf den vorderen Plätzen, aber aus unterschiedlichen Gründen. Dänemark und Schweden erhielten beide eine bessere Politikbewertung und haben vergleichsweise geringe Emissionswerte. Portugal erreichte seinen Platz in erster Linie aufgrund der Wirtschaftskrise und dadurch gesunkener Emissionen", sagte Jan Burck von Germanwatch. Der bessere Emissionstrend im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise sei nur ein kurzfristiger Faktor, auf dem sich kein Land ausruhen dürfe. Erneut leistete laut den Autoren kein Land genug Klimaschutz, um es auf die ersten drei Plätze zu schaffen, die leer blieben.

"Solange sich die Europäische Union nicht darauf einigen kann, die Emissionen bis 2020 um 30 Prozent zu reduzieren, werden sich ihre Mitgliedstaaten nicht mehr lange auf den vorderen Plätzen halten können. Die Kyoto-Ziele von minus 20 Prozent für 2020 hat die EU bereits fast erreicht. Ein erhöhtes Klimaziel der Europäer könnte auch den Verhandlungen in Doha einen neuen Schwung geben", sagte CAN-Europe-Direktor Wendel Trio.

Deutschland habe mit Platz acht etwas an Boden verloren, stellten die Autoren fest. Zwar könne die deutsche Energiewende ein Modell für andere Länder sein, die versuchen, von fossilen Energieträgern loszukommen. Gleichzeitig aber befürchten die Experten, dass die Energiewende und der Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland ins Stocken geraten könnten.

Auch China (54) und die USA (43) hätten in den vergangenen Jahren massiv investiert. Das werteten die Autoren im Falle Chinas als einen "Lichtblick". Schlusslichter sind erneut die von Öl- und Gasexporten abhängigen Saudi-Arabien, Iran und Kasachstan. Katar wurde nicht bewertet. Bei den Emissionen schneide der Konferenzgastgeber aber noch schlechter ab als Saudi-Arabien, so die Experten.