Wageningen. Der Klimawandel könnte langfristig das Überleben der Kohlmeisen gefährden. Denn der in ganz Europa häufig vorkommende Vogel kann seine Brutzeit nicht schnell genug an steigende Frühlingstemperaturen anpassen. Das zeigt eine Studie britischer und niederländischer Forscher.

Wie sie im Fachmagazin "Philosophical Transactions of the Royal Society B" berichten, hängt der Fortpflanzungserfolg der Meisen davon ab, dass ihre Jungen genau in der Zeit aufwachsen, in der ihr Futter - Raupen - am reichlichsten vorkommt. Durch den Klimawandel verschiebe sich diese Periode künftig schneller, als dass die Meisen ihre Eiablage daran anpassen können. Halte der gegenwärtige Erwärmungstrend an, sei das Risiko für ein Aussterben der mitteleuropäischen Meisenpopulation sehr hoch, warnen die Forscher vom niederländischen Institut für Ökologie in Wageningen und ihre Kollegen.

Denn es existiere nur ein relativ kurzes Zeitfenster für die optimale Brutzeit der Vögel. Sind sie zu spät dran, haben sich die meisten Raupen schon zu Schmetterlingen oder anderen fliegenden Insekten entwickelt.