Washington. Die Midlife-Crisis ist offenbar keine Erfindung des Menschen: Auch Schimpansen und Orang-Utans sind in ihrer Lebensmitte unzufriedener und unglücklicher als in ihrer Jugend und im Alter, wie eine groß angelegte Studie eines internationalen Forscherteams zeigt.

Die Wissenschaftler hatten Betreuer von insgesamt 508 Menschenaffen unterschiedlichen Alters nach dem psychischen Zustand der Tiere befragt. Das Ergebnis: Affen im Alter von rund 30 Jahren wurden von ihren Betreuern als am unglücklichsten eingestuft. Ihr Wohlbefinden zeige damit ähnlich wie beim Menschen eine typische Senke im mittleren Alter, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin "PNAS". Das deute darauf hin, dass das Stimmungstief zur Lebensmitte möglicherweise auch biologische Wurzeln habe.

Die Ursachen der menschlichen Midlife-Crisis seien bisher unklar. Einer Hypothese nach sollen enttäuschte Hoffnungen verantwortlich sein: Im mittleren Alter wird man sich bewusst, dass sich viele Ansprüche aus der Jugend nicht erfüllen lassen, beim Älterwerden akzeptiere man dies.