Washington. Eine gewaltige Schmelzwasserflut legte in der letzten Eiszeit den wärmenden Nordatlantikstrom still und ließ die Nordhalbkugel wieder vereisen. Entscheidend für den Umbruch vor 12 900 Jahren war jedoch nicht nur, wie viel Schmelzwasser aus der Arktis in den Atlantik strömte, sondern auch, wo dies geschah. Das haben US-Forscher bei der bisher genauesten Simulation der Ereignisse festgestellt.

Sie zeigt, dass das Schmelzwasser nicht, wie bisher angenommen, auf Höhe des Sankt-Lorenz-Stroms in den Atlantik floss, sondern weiter nordwestlich. Nur dann schwäche der Süßwasserzufluss die wärmende Meeresströmung, berichten die Forscher im Fachmagazin "PNAS".

Die Ursache der damaligen Abkühlung genau zu kennen, helfe bei Aussagen zur Zukunft unseres Klimas, sagte Autor Alan Condron von der Massachusetts-Universität in Amherst. Auch heute ströme vermehrt Schmelzwasser ins Meer. Um vorhersagen zu können, ob dies den Nordatlantikstrom (die Fortsetzung des Golfstroms) schwächen könne, müsse man wissen, wo der Einstrom Folgen für die Meeresströmungen habe und wo nicht.