Die südlich von Kairo entdeckte Ruhestätte stammt aus der 5. Pharaonendynastie

Abusir. Tschechische Archäologen haben in der Totenstadt von Abusir bei Kairo die Überreste eines 4500 Jahre alten Prinzessinnengrabes aus dem Alten Reich entdeckt. Den Hieroglyphen auf vier Kalksteinsäulen an dem Grab zufolge hieß die Prinzessin Schert Nebti; sie gehörte zur 5. Dynastie (etwa 2500 bis 2350 v. Chr.). Die Inschriften weisen sie als Tochter eines Pharaos namens Men Salbo aus, wörtlich als "Tochter des Königs von seinem eigenen Blut, sein Liebling, respektvoll vor dem mächtigen Gott".

Wie die ägyptische Altertümerverwaltung berichtete, hatten die Wissenschaftler in der Grabstätte mehrere kleinere Statuen, einen Korridor, eine Scheintür und vier dekorierte Pfeiler entdeckt. Die Ruhestätte sei von Grabmälern von vier ranghohen Würdenträgern aus der 5. Pharaonendynastie umgeben, sagte Mohammed El-Biali von der ägyptischen Behörde für Altertümer. Die Entdeckung der Wissenschaftler markiere den "Beginn eines neuen Kapitels" in der Geschichte der Ausgrabungsstätten von Abusir und Sakkara, sagte der für Altertümer zuständige Minister, Mohammed Ibrahim.

Typisch für die 5. Pharaonendynastie sind relativ kleine Pyramiden und Tempel, die dem Sonnengott Re geweiht waren. Die bedeutendsten Quellen aus dieser Zeit sind die sogenannten Pyramidentexte, die ältesten bekannten religiösen Texte aus Ägypten.

Die pharaonische Geschichte Ägyptens begann um 3032 v. Chr. und währte etwa 3000 Jahre. Kleopatra VII. (51 bis 30 v. Chr.) war die letzte auf dem Pharaonenthron. Bereits 332 v. Chr. hatte Alexander der Große die Macht im Alten Ägypten übernommen; im Jahr 30 v. Chr. wurde Ägypten zu einer römischen Provinz.