Freiburg. Ein neues Implantat soll die ersten Symptome eines Herzinfarkts erkennen und ihn damit verhindern. Nach Angaben des Universitäts-Herzzentrums Freiburg/Bad Krozingen wurde das Gerät gestern erstmals in Europa zwei Patienten eingesetzt. Das Implantat namens Guardian (Wächter) werde wie ein Herzschrittmacher in den Brustraum eingepflanzt und sei über einen dünnen Draht mit dem Herzen verbunden. Zurzeit dürfe das Verfahren nur bei Teilnehmern einer Studie angewendet werden. Ob und wann das Implantat in Deutschland auf den Markt kommt, ist noch unklar.

"Das Verfahren zielt auf Hochrisikopatienten ab", sagte Prof. Manfred Zehender, Leiter der Arbeitsgruppe am Herzzentrum. Das sind etwa Patienten, die ein hohes Risiko für einen Gefäßverschluss haben oder bei denen beim ersten Herzinfarkt keine oder nur untypische Symptome aufgetreten sind. Das Implantat erkenne eine Mangeldurchblutung des Herzens und warne den Patienten auf einem Zusatzgerät. Die verschlossenen Herzkranzgefäße könnten so rechtzeitig geöffnet werden, sodass es nicht zu einem Infarkt kommt.

Christoph Klein vom Deutschen Herzzentrum Berlin wies darauf hin, dass man bei solch neuen Verfahren schauen müsse, "ob nicht mehr neue Kosten und Probleme entstehen, als gelöst werden."