Berühren Insekten die kaum sichtbaren Fühlborsten, senden diese ein elektrisches Signal an das „Scharnier“ der Falle.

Stefan Rust, Kustos des Botanischen Gartens der Universität Hamburg:

Wir kennen heute mehr als 600 Arten von sogenannten fleischfressenden Pflanzen. Sie wachsen in nährstoffarmen Lebensräumen wie Sümpfen oder Mooren und sind daher auf zusätzliche Mineralien angewiesen. Am bekanntesten ist die Venusfliegenfalle. Ihre Blätter haben spitze Borsten und bilden die Fallen. Berühren Insekten die kaum sichtbaren Fühlborsten, senden diese ein elektrisches Signal an das „Scharnier“ der Falle. Dort halten mit Wasser gefüllte Zellen die Blätter geöffnet. Durch das Signal geben sie ihre Flüssigkeit schlagartig ab, der Druck weicht, und die Falle schnappt zu. Ein Verdauungssekret zersetzt das Insekt in mehreren Tagen; die Pflanze kann die gelösten Nährstoffe aufnehmen.